· 

Herbsteinsatz 2018

Kindergarten in Dornesti

 

Um die 60 strahlende Kinderaugen warten gespannt auf die Überraschungen aus den Kartonboxen….einfach unbeschreiblich schön und berührend, diese unbeschwerten Kinder!

 

Sebastian der Dorfpolizist aus Burla hat uns an der Verteilung über die Zustände in den Kindergärten in Dornesti erzählt. So teilt er uns ganz entrüstet mit; "der rumänische Staat stellt wohl die Gebäude für die Kindergärten und Schulen. Aber für das Material fühlt sich niemand verantwortlich. So fehlen überall Spielsachen, Schreib- oder Bastelmaterial. Den Lehrkräften bleibt somit nichts anderes übrig, wenn immer möglich, diverse Materialien oder auch Einrichtungen selber mit in die Kindergärten zu bringen!" Diese Problematik erfahren wir immer wieder und können es kaum verstehen. Umso wertvoller sind diese Spielsachen und all das Schreibmaterial, welches wir an den Sammlungen in der Schweiz zusammengetragen haben. All diese Sachen sind hier genau am richtigen Platz. Die Kinder und auch die Lehrkräfte sind ausser sich vor Freude – und wir auch 😊

 

NEBENBEI: Neben all den Arbeiten die wir in Rumänien im Rahmen unseres Hilfeinsatzes leisten, erleben wir viele "Nebenbei's" und auch diese möchten wir den Interessierten näher bringen.
-> Eigentlich war geplant, die Direktverteilung in Burla am Samstag durchzuführen. Aber....2. kommt es anders als man denkt. In Rumänien haben am Samstag und Sonntag Abstimmungen zum Thema Homosexualität stattgefunden. Aus der Sicht des Bürgermeisters: Damit es keine Interessenskonflikte bezüglich der Abstimmung geben könnte, schreibt das rumänische Gesetzt vor, dass vor Abstimmungen keine Aktivitäten (wie unsere Verteilung) stattfinden dürfen. Infos diesbezüglich aus dem Friday Magazine https://www.friday-magazine.ch/articles/hass-gegen-homosexuelle-hat-in-rumaenien-keine-chance 

Direktverteilung in Burla

 

08.10.2018, Eindrücke die kaum zum Beschreiben sind, welche wir heute an der Direktverteilung in Burla (nahe Radauti) erlebt haben. Die Menschen hier, grösstenteils Romas, leben am Waldrand in einfachsten und ärmsten Verhältnissen. Häuser, die man aus unserer Sicht nicht einmal Häuser nennen darf, werden von Grossfamilien bis zu 9 Kinder bewohnt. Kein fliessendes Wasser, keine Toilette, keine Dusche, keine Waschmaschine, keinen Geschirrspüler, keine separaten Schlafzimmer, das ist hier die tägliche Realität, auch bei minus 20°. Erwachsene und Kinder stehen mit verschmutzten und kaputten Kleidern vor uns, die mangelnde Hygiene ist präsent. Lebensumstände die für uns «Westler» kaum zu verstehen und nachzuvollziehen sind. Das ist für diese Menschen hier in Burla das tägliche Leben. Auch sind Ross und Wagen das gängige Transportmittel für die ganze Familie.

 

Genau hier sind die Hilfsgüter am absolut richtigen Ort und unsere Verteilung überaus freudig willkommen. Jede Familie bekommt ein Esspacket sowie diverse weitere Hilfsgüter wie Kleider, Schuhe, Gestricktes, Spielsachen, Hygieneartikel, Kerzen, Schreibzeug, Lampen, Birnen, Rollatoren, Kinderwagen uvm. So wie die Sonne bei der heutigen Verteilung lacht, so lachen auch die Beschenkten sowie wir von ganzem Herzen.

 

Kurzinputs vom Team zur Verteilung.

 

Silvio Botta: «Dank der guten Vorarbeit und Rekognoszierung vor Ort, dem persönlichen Kontakt zum Primar Viorel, waren die Abläufe klar. Eine sehr gute Organisation, gute Abläufe einfach eine TOP Verteilung.»

 

Martin Hug: «Kurz und bündig….mit so wenigen Helfenden eine Verteilung mit 105 Familien (ca. 700 Personen) innert 4 Stunden positiv durchzuführen – einfach unglaublich und super schön!»

 

Hanna Kummli: «Ein guter Platz.  Sonnenschein. Strenge Arbeit aber Hand in Hand mit allen, im speziellen mit Vasile. Und….alles ist aufgegangen – ein grosses Geschenk.»

 

Sabina Gagliardo: «All diesen unfassbaren Lebensumstände der Menschen direkt zu begegnen, machen alle unsere Probleme nichtig. Ich bin dankbar, dass wir diese wirklich tolle, reibungslose und so erfreuliche Verteilung machen durften!»

 

Daniel Löffel: «Dieser Einsatz hat mir wiederum aufgezeigt, dass heute wie vor 30 Jahren, die Direktabgabe von Hilfsgüter an mittellose Menschen, von zentraler Bedeutung ist. Aus meiner Sicht ist die Direkthilfe noch viele Jahre nötig. Immer noch ist die Korruption im Lande gang und gäbe.»

 

Und vom ganzen Team…so viele MULTUMESC (Dankeschön auf Deutsch), hören wir nicht bei jeder Verteilung 😊  

Impressionen Direktverteilung Burla

NEBENBEI: Neben all den Arbeiten die wir in Rumänien im Rahmen unseres Hilfeinsatzes leisten, erleben wir viele "Nebenbei's" und auch diese möchten wir den Interessierten näher bringen.
-> Vor 10 Jahren hat ein grosses Unwetter das Bahntrasse von Suceava bis nach Brodina komplett zerstört. Geleise wurden durch die Wassermassen total verbogen und die Strecke wurde unbefahrbar. All die Jahre hinweg, haben wir kaum noch an einen Neubau des Trasses geglaubt. Umso schöner ist es, dass seit nun einigen Wochen wieder zweimal am Tag, ein Zug von Radauti nach Putna fährt. Ein riesen Fortschritt, der nicht nur die Menschen die abgelegen wohnen freut, sondern auch uns!

Arbeit in der Halle und Laden des LKW's

07.10.2018_Vorbereitung für die nächste Direktverteilung

Der LKW und die Kleinbusse sind bepackt mit Hilfsgüter und parat für die Verteilung am Montag. Zudem haben wir für 100 Familien Lebensmittelpakete vorbereitet. Mehl, Mais, Reis, Zucker, Teigwaren, Öl, Schoggi, Wurst und ein Waschmittel, bekommt jeweils eine Familie zu den üblichen Hilfsgüter dazu. Für morgen steht Sonnenschein auf dem Wetterbericht :-) So hoffen wir doch, dass das Wetter und die Freude gefüllt mit viel Sonnenschein sind morgen. 

NEBENBEI: Neben all den Arbeiten die wir in Rumänien im Rahmen unseres Hilfeinsatzes leisten, erleben wir viele "Nebenbei's" und auch diese möchten wir den Interessierten näher bringen.
-> Was bedeuten diese Lichthupen ständig?!? Aha.....langsam und angepasst Fahren. Irgendwo steht ein Polizeiauto und macht Geschwindigkeitskontrolle! Aber weshalb haben so viele Autos Funk-Antennen auf ihren Dächern?!? So wird die Lichthupperei umgangen und direkt per Funk mitgeteilt, wo die nächste Polizeikontrolle steht! Ach so!!! 

75 Esspackete direkt verteilt

05.10.2018_Timpoceni

Die 75 Esspackete verteilen wir in Timpoceni. Das Dorf, in welchem wir vorgestern einen Kurzbesuch abgestattet haben. Liviu ein engagierter aus Suceava, geht mit uns von Haus zu Haus. Was wir da in nächster erleben, die Schicksale der Menschen, macht uns sehr betroffen. Heute bei strahlendem Sonnenschein, erscheint einem die Situation ja nicht so tragisch…..aber stellen sie sich diese Gegebenheiten bei Regen oder bei Minus 20° vor! Jede Familie erhält ein Esspacket. Die Freude und Begeisterung über diesen "Zustupf" (Esspacket für 6 Euro) ist unbeschreiblich. Das ganze Dorf ist in Aufruhr und die Menschen begleiten uns ebenfalls von Haus zu Haus. Namen werden aufgerufen, Erwachsene und Kinder gefolgt von ihren Hunden kommen aus ihren Häuschen. Aus unserer Sicht, unwürdige Lebenssituationen tun sich hier vor unseren Augen auf und wir sind froh, dass wir wenigstens ein Tropfen auf dem heissen Stein sind. 

 

 

04.10.2018_Einkauf für 75 Familien

Für die Verteilung haben wir noch zusätzlich - mit Blick auf den kommenden Winter - Esspackete gekauft.

Mehl, Reis, Mais, Teigwaren, Oel, Zucker, Wurst und ein kleines Päckli Waschmittel. Alles in allem pro Esspacket CHF 6.-!!! 

Dank den Spenden aus dem OpenAir-Filmabend von Jonas und Jonathan, können wir diese Spezialausgabe direkt investieren.

Zur Zeit sind wir am Vorbereiten und Laden der LKW's und Minibusse etc für die kommende Verteilung sowie am Organisieren der diversen Arbeiten.

03.10.2018_Kaum hier, schon sind wir am Werk. In der Halle gibt es einiges umzuräumen und für die geplante Verteilung in Burla - dem Romadorf - zu rüsten.

Nun sind wir aber unterwegs in ein Dorf ca. 50 Kilometer von Radauti entfernt. Josef, unser Mittelsmann hier in Rumänien, hat eine Nachricht erhalten, dass es weit ab von allem ein Dorf gibt, in welchem ca. 75 Familien ohne fliessend Wasser oder weitern Komfort leben würden.....

….wir sind alle geschockt! Hier in diesem Dorf, weit weg von allem, leben Menschen unter den widrigsten Umständen. Menschen ohne Blick in eine entspannte Zukunft und ohne Blick auf Verbesserung für ihr Leben.  Kleine aus Holz "gebastelte" Häuschen, stehen hier am Hang. Alle ohne Isolation oder zeitgemässem Ausbau. Beschämend sprechen wir mit einem 23 jährigen jungen Mann, der für sich und seine 15 jährige Frau und ihre gemeinsame 10 Monate alte Tochter, versucht ein eigenes Häuschen zu bauen. Er steht mit Lehm bedeckten Füssen und Händen vor uns, beinahe der ganze Körper ist von Lehm verklebt. Er erklärt uns, dass er versucht vor dem Winter für seine kleine Familie, mit Holz und Lehm eine Bleibe zu bauen. "Mein alkoholkranker Vater, will nicht mehr, dass wir bei ihm wohnen", sagt er. Die Kindsmutter eilt davon und holt in einem Häuschen nebenan ihr ganzer Stolz. "Luzia" das kleine Kind, strahlt uns Fremde mit fröhlich grossen braunen Augen an. Aber die Last, die Ausweglosigkeit und die Traurigkeit ist in den Augen der Eltern zu sehen und macht uns sprachlos....

….eine so traurige und irgendwie ausweglose Situation bringt uns an unaussprechliche Grenzen.

 

02.10.2018_Bei strahlendem Sonnenschein passieren wir die Grenze zu Rumänien. Alles klappt wunderbar und die rumänische Zöllnerin heisst uns mit einem freundlichen Lächeln willkommen.....sie ist begeistert über unser Wirken für Menschen am Rande der Gesellschaft! Das motiviert :-)

Nach kurzer Fahrt durch abgeschiedene Orte, öffnet sich uns ein Wunder der Natur.....wir stehen am Rande der Donau - genau da, wo sie in Rumänien einfliesst - herrlich.

Es grüssen Sabina, Hanna, Daniel, Martin und Silvio (voll motiviert für den nächsten Einsatz)

 

Ab 28.09.2018 nehmen wir die 2500km unter die Räder bis nach Radauti (Rumänien). Eine Verteilaktion steht bevor und wir sind bereits gespannt was uns in den nächsten zwei Wochen wieder erwartet....also schaut doch einfach von Zeit zu Zeit mal hier herein. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0